Etwa ein Viertel aller Tumoren entsteht in der Maulhöhle der Haustiere. Da die Maulhöhle nicht immer einfach und vollständig zu untersuchen ist, werden diese Tumoren außerdem sehr spät diagnostiziert. Bisweilen sind sie deshalb sehr groß oder haben bereits metastasiert. Außerdem sind - je nach Studie - bis zu 90% der Tumore in der Maulhöhle bösartig! Dies zeigt die besondere Notwendigkeit der häufigen Untersuchung von Zähnen und Maulhöhle. Trainieren Sie daher mit Ihrem Tier bereits im Welpenalter, dass Sie ihm in den Fang sehen dürfen. Das erleichtert Ihnen nicht nur diese Untersuchung. Es ermöglicht Ihnen auch die Zahnpflege!
Es werden sowohl gut- wie bösartige Tumoren diagnostiziert: Epuliden sind zwar störende und manchmal heftig blutende, sonst aber recht harmlose Zubildungen des Zahnfleisches. Semimaligne Tumore wie das Ameloblastom können den sie umgebenden Knochen zerstören, breiten sich aber nicht im Körper aus. Eine große Rolle spielen leider die sehr bösartigen Tumore wie z.B. Plattenepithelkarzinome oder Melanome. Sie zerstören die Hart- und Weichgewebe der Maulhöhle und bilden z.T. sehr früh Metastasen in den Lymphknoten des Kopfes und streuen dann in den Körper.
In Abhängigkeit vom biologischen Verhalten und unter Berücksichtigung des Ergebnisses der mikroskopischen Gewebeuntersuchung müssen sie unterschiedlich aggressiv operiert werden. Im Anschluss an die chirurgische Maßnahme kann eine häufig sehr wirksame und dennoch nebenwirkungsarme Chemotherapie sinnvoll sein.
Wegen der zahlreichen weiteren Strukturen am Kopf muss ein Eingriff so früh und schonend wie möglich erfolgen. Eine große Hilfe bei der Planung einer Tumorentfernung sind das Zahnröntgen und vor allem Schnittbildverfahren (Dental-CT und MRT). So lassen sich das ausmaß der Veränderung, die beteiligten Strukturen und die Resektionsgrenzen genau und zuverlässig bestimmen. Außerdem ist eine Aussage zur Prognose möglich: Der Tierhalter erhält vor der Operation eine zuverlässige Aussage über die Chance den Tumor komplett zu beseitigen und Informationen über das Rezidiv- und Metatasierungsrisiko (Gefahr des Wiederauftretens und der Ausbreitung im ganzen Körper).
Zentrum für Tierzahnheilkunde
Tierärztliche Kleintierklinik Aachen
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